[Bildquelle: © Daniela Strässle | fotostrada.ch]
, Christoph Angst

EuroBirdwatch 2022

Für einmal brachen wir die Tradition und trafen uns zur Zugvogelbeobachtung auf dem Mostelberg/Hochstuckli statt auf der Passhöhe der Ibergeregg. Es war ein Experiment, da der Mostelberg keinen Engpass darstellt, über den die Zugvögel gehäuft fliegen müssen.

 

Zählung der Zugvögel auf dem Mostelberg/Hochstuckli am internationalen EuroBirdwatch-Wochenende 2022

Für einmal brachen wir die Tradition und trafen uns zur Zugvogelbeobachtung auf dem Mostelberg/Hochstuckli statt auf der Passhöhe der Ibergeregg. Es war ein Experiment, da der Mostelberg keinen Engpass darstellt, über den die Zugvögel gehäuft fliegen müssten. Vom Mostelberg aus sieht man über das Tal von Sattel-Rothenthurm, in welchem die Vögel auf breiter Front durchziehen können. Aber vielleicht ziehen die Kleinvögel doch mit Vorliebe entlang der bewaldeten Berghänge Richtung Süden.

Die Gondelbahn Sattel-Mostelberg und das schöne Wandergebiet ums Hochstuckli ist ein attraktives Ausflugsziel. Deshalb konnten wir - bei schönem Wetter - mit vielen Ausflüglern rechnen, die wir mit einem Infotisch bei der Bergstation und einem Themenweg zwischen Mostelberg und Herrenboden auf das attraktive und spannende Thema Vogelzug aufmerksam machen konnten. Das ist ja auch ein wichtiges Ziel des EuroBirdwatch. Da die Wetteraussichten im Vorfeld auf den EuroBirdwatch-Sonntag recht unsicher gewesen waren, hielt sich aber auch die Anzahl der Wanderer in Grenzen, obwohl der Morgen trocken, warm und mehrheitlich sonnig war. Gemessen an der Anzahl Passanten erhielt unser Infotisch aber eine gute Aufmerksamkeit, und es ergaben sich einige gute Gespräche.

Pius Kühne war mit Abstand der erste, der am Sonntagmorgen auf dem Mostelberg erschien. Er positionierte sich mit seinem Fernrohr so, dass er mit Blick Richtung Ägerisee das ganze Tal übersehen konnte, während ich noch mit dem Einrichten des Infotisches beschäftigt war. Nach und nach trafen weitere Mitglieder des Vereins mit ihren Feldstechern ein. Um einen Eindruck über die örtlichen Zugvogelbewegungen zu erhalten, durchwanderten wir zu zweit oder zu dritt das Gebiet auf unterschiedlichen Wegen. So kam schlussendlich eine ansehnliche Liste der gesichteten Zugvögel zusammen, die allerdings wohl mehrheitlich aus Standvögeln bestand. Von den eigentlichen Zugvögeln machten sich vor allem verschiedene Drosselarten, einige Buch-, Grün- und Distelfinkentrupps sowie Mehlschwalben bemerkbar.

FAZIT: Der Mostelberg hat sich nicht als Hotspot für die Zugvogelbeobachtung erwiesen, aber in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit hat es sich doch gelohnt.

DANK: Ich danke allen, die sich auf dieses Experiment eingelassen haben und für den EuroBirdwatch 2022 auf den Mostelberg gekommen sind.
Ein ganz herzlicher Dank geht an die Betriebsleiterin des Berggasthauses Mostelberg und an das Gondelbahnpersonal! Sie unterstützten uns ganz spontan grosszügig mit Tisch und Bank für den Infotisch, mit Freibillett und Gepäckrolli für den Materialtransport.

Ergebnis: Die drei häufigsten Arten waren Misteldrossel (75), Wacholderdrossel (54) und Distelfink (45)

Ergebnisse weiterer Beobachtungsorte in der Schweiz: Website von EuroBirdwatch.

Medienmitteilung "EuroBirdwatch: Grosser Stau am Himmel über der Schweiz"